Was ist EURATOM?

Artikel eins des EURATOM-Vertrages lautet:

"Aufgabe der Atomgemeinschaft ist es, durch die Schaffung der für die schnelle Bildung und Entwicklung von Nuklearindustrien erforderlichen Voraussetzungen zur Hebung der Lebenshaltung in die Mitgliedsstaaten und zur Entwicklung der Beziehungen mit den anderen Ländern beizutragen."

Der Vertrag zur Bildung der Europäischen Atomgemeinschaft ist ein Fossil aus einer Zeit, in der ungebrochener Technikglaube en vogue und man sich der Gefahren und Folgen der Atomenergie nicht bewusst war.

Mit diesem Vertragswerk wurde die Grundlage dafür geschaffen, staatliche Gelder für die Erforschung der Atomenergie und Milliarden als zinsgünstige Kredite zur Errichtung oder Modernisierung zur Verfügung zu stellen.

Besonders kurios ist, dass auch die zwölf Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die selber keine Atomkraftwerke betreiben, EURATOM mitfinanzieren müssen. Das Gleiche würde für Deutschland gelten, wenn bei uns der Atomausstieg endgültig vollzogen wurde.

Zudem ist EURATOM auf ganzer Linie gescheitert: Nicht nur, dass dieser Vertrag dazu beigetragen hat, uns in eine energiepolitische Sackgasse zu manövrieren, sondern er garantiert den Menschen in der EU nicht einmal ein hohes Maß an technischer Sicherheit – vielmehr wurde EURATOM dafür benutzt, die Atomtechnologie in möglichst vielen Ländern auf möglichst profitabler Basis zu fördern. Durch die riesige Subventionierung der Atomtechnologie wurde der Ausbau und die Förderung der Atomkraft seit vielen Jahren massiv vorangetrieben. Erst eine Revision der Europäischen Atomgemeinschaft wird einen endgültigen Atomausstieg in den Staaten der Europäischen Union und den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa möglich machen.

Materialien zu EURATOM
 

Den Vertragstext, Beschlüsse, Positionen und Gutachten haben wir im Downloadbereich rechts oben auf dieser Seite bereitgestellt.

Alternativen zur Atomenergie
 

Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, wie „sicher“ die Atomkraft wirklich ist. Nämlich gar nicht! Auch Kohlekraft kann und darf keine Alternative sein. Denn es gilt, den Klimawandel abzuschwächen, der eine große Gefahr für das Leben und Zusammenleben auf diesem Planeten darstellt.

Für die NaturFreunde in Deutschland stellen die erneuerbaren Energien daher eine sinnvolle und notwendige Alternative zu den herkömmlichen Energieerzeugungsarten dar. Um den Ausbau in Deutschland und Europa weiter voranzutreiben, fordern die NaturFreunde die Gründung einer europäischen Gemeinschaft für die Förderung und den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Ist es aber möglich, bis 2050 in Deutschland auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen? Ja, aber hierfür bräuchte es politischen Mut und Weitsicht sowie eine Orientierung am Gemeinwohl.

Eine Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien bis 2050 bedeutet die Umsetzung verschiedenster Maßnahmen. So müssen unter anderem das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fortentwickelt, eine dauerhafte Förderung der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes gewährleistet und spürbare Investitionen im Bereich der Energie-Effizienz geschaffen werden.

Eine ökologische Stromversorgung ist aber auch nur denkbar, wenn wir eine europaweite Integration der Netze und des Netzausbaus erreichen. Um unsere Energieversorgung zu sichern brauchen wir den Solarstrom aus Spanien und die Windenergie aus Schottland. Durch eine europaweite Integration der Netze und des Ausbaus der erneuerbaren Energien können wir das Ziel einer ökologisch-nachhaltigen Energiepolitik spielend erreichen.

Unsere Vision ist eine europäische 2000-Watt Gesellschaft. Die NaturFreunde in Deutschland sehen hierin die Chance, endgültig auf die Atomenergie verzichten zu können sowie gleichzeitig einen Beitrag für mehr Klimaschutz in Deutschland und Europa zu leisten. Denn nur mithilfe der Erneuerbaren können wir die energiepolitischen Probleme der Zukunft lösen und eine ökologisch-nachhaltige Welt leisten.