So lief der Mittelgebirgslehrgang zum*zur Trainer*in C – Sportklettern
Sechs NaturFreund*innen nahmen Mitte September am Mittelgebirgslehrgang zum*zur Trainer*in C – Sportklettern in Arco am Gardasee teil. Dass hier ein straffes Programm wartete, wurde bereits am Anreisetag deutlich: Der Wochenplan voll mit Sicherungs- und Klettertechnik, Theorieeinheiten, Lehrübungen, Naturschutzreferaten und natürlich ganz viel Felskontakt. Selbst der Ruhetag sah ein Bergrettungsprogramm vor.
Schon vor Lehrgangsbeginn hatten wir Teilnehmer*innen die Unterlagen für die Theorie und die Themen der jeweiligen Lehrprobe und des Umweltreferates erhalten. So konnten wir gut vorbereitet in den ersten Klettertag starten: Die Seilschaften wurden eingeteilt, HMS-Sicherung und Schleifknoten nochmal gefestigt und die ersten Routen geklettert. Theoretische Grundlagen, vom Standplatzbau über Abbauen von Routen oder Abseilen, wurden direkt in der Praxis angewandt.
Am zweiten Tag ging es dann bereits in die ersten (kurzen) Mehrseillängen. Und zwischendurch immer wieder der Blick auf den Gardasee – bei strahlendem Sonnenschein. Ein Paradebeispiel für das natursportliche Miteinander, das wir als NaturFreund*innen anstreben! Der Folgetag stand dann ganz im Zeichen einer großen Mehrseillängentour: sieben Seillängen in Wechselführung. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren diejenigen froh, die wenigstens einen ihrer Standplätze im schattigen Gelände einrichten konnte.
Mit Prusik am Seil aufsteigen
Am Mittwoch dann derRuhetag! Naja, Ruhetag im klettertechnischen Sinn. Erst stand unter anderem die Bergrettung auf dem Programm: Expressflaschenzug, Schweizer Flaschenzug und Körperhub oder mit Prusik am Seil aufsteigen. Beim Thema Sicherung an natürlichen Fixpunkten zeigte uns Steffi, dass zur Veranschaulichung auch der Einfallsreichtum einer*eines Trainer*in gefordert ist.
Am späten Nachmittag hatten wir dann Zeit zur Vorbereitung auf den Prüfungstag. Der hatte es dann auch in sich: Vormittags das Klettern der Prüfungsrouten, danach zwei Lehreinheiten (Abbauen an fraglichen Umlenkungen und Seilverlängerung beim Ablassen), am Nachmittag schließlich die schriftliche Prüfung.
Am nachfolgenden Projekttag wurde mir dann klar, dass die vergangene Woche erheblich an den Kräften gezehrt hatte. Bei erneut knapp 30 Grad Wärme und strahlendem Sonnenschein war die Leistungsfähigkeit recht eingeschränkt. Lediglich Hannah, Gordon und Nina trotzten der Hitze und zogen ihre Projekte erbarmungslos durch. Ganz großer Respekt den dreien!
Bestens vorbereitete Ausbilderinnen
Unsere Ausbilderinnen Sandra und Moni waren bestens vorbereitet, hatten stets ein offenes Ohr für Fragen und standen jederzeit mit praktischen Tipps zur Verfügung. Im Verlauf der Woche wurden unsere Lehrübungen und Umweltreferate an den passenden Stellen in den Tagesablauf integriert.
Damit wir auf den Klettertag vorbereitet waren, wurde vorab jeweils ein*e Teilnehmer*in mit der Zusammenstellung der gebietsbezogenen Informationen (Länge der Routen/Seile, Zustieg und zu erwartende Wetterverhältnisse) beauftragt. Vor dem Start wurden dann die Teilnehmer*innen gebrieft und die Ausrüstung gecheckt.
Es war eine geniale Woche. Alle Prüfungen wurden bestanden. Unklar blieb lediglich ob bei den Naturschutzreferaten Florians Uhu oder Ninas Wanderfalke mehr Sympathien erreichen konnte.
Matthias Böger
Wanderleiter und jetzt auch Trainer C – Sportklettern