Querfronten mit rechtsextremen Naturschützern sind keine Option — so lautet das Ergebnis der ersten bundesweiten Fachtagung der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN), die am 2. Juni 2018 in Bielefeld stattgefunden hat.
Aktive aus dem Natur- und Umweltschutz, der Jugendverbandsarbeit, der Rechtsextremismusprävention sowie Wissenschaftler_innen verschiedener Fachbereiche waren der Einladung von FARN gefolgt, weil rechtsextreme Gruppen und Einzelpersonen zunehmend versuchen, Einfluss auf grüne Themen zu nehmen.
„Man muss inhaltlich eine klare Linie ziehen und sagen: Mit solchen Leuten arbeite ich nicht zusammen“, fasste der Journalist und Autor Peter Bierl die Ergebnisse seiner Recherchen zu rechtsextremen Gruppierungen und deren Forderungen im Natur- und Umweltschutz zusammen. In seinem Vortrag „Grüne Braune“ wies er aber auch darauf hin, dass von Seiten der Ökologiebewegung ebenfalls eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Konzepten nötig sei, da diese teilweise Anknüpfungspunkte für rechtsextreme Ideologien böten.
Neu-rechte Bewegungen, Natur- und Tierschutz im Nationalsozialismus und der aktuell viel diskutierte Heimatbegriff waren Themen von Workshops, in denen einige der von Peter Bierl angerissenen historischen Kontinuitäten und aktuellen Entwicklungen vertieft werden konnten.
In drei praxisorientierten Workshops diskutierten die Teilnehmenden danach Strategien zum Umgang mit demokratiefeindlichen und menschenrechtsverachtenden Gedankenmodellen. Sie erarbeiteten Handlungs- und Vernetzungsstrategien gegen rechte Unterwanderungen, durchliefen ein Kommunikationstraining und setzten sich mit Konzepten auseinander, die Naturschutz demokratisch, sozial und menschenrechtskonform gestalten.
FARN wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.