Bericht: Vier interessante und informative Tage im Karwendel

Der Anerkennungslehrgang zum*zur Trainer*in B für Trainer*innen C – Alpinklettern und Trainer*innen C – Hochtouren

Alpinklettern 2019 Rainlähne Karwendel
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Durch die Umstrukturierung der Bergsport-Ausbildung im Jahr 2018 und seitdem die Ausbildung zum*zur Trainer*in C – Bergsteigen den Einstieg in die Bergausbildung bildet und damit Grundlage für alle Trainer*in B – Spezialisierungen bedeutet, gibt es Anerkennungslehrgänge für Trainer*innen C - Alpinklettern und Hochtouren.
Vom 01. bis zum 04. August 2019 fand ein Anerkennungslehrgang in Leutasch (A) statt. Der Teilnehmer Thomas Huttenlocher erzählt nachfolgend von den Tagen im Karwendel-Gebirge:

Der erste dieser Anerkennungslehrgänge zum*zur Trainer*in B im vergangenen Jahr (2018) wurde mit mehr als 10 Teilnehmenden regelrecht „überrannt“. Deswegen war die Verwunderung beim Easy (Günther Leicht, Bundesausbildungsleiter Bergsport) groß, dass in diesem Jahr gerade mal 5 Teilnehmende dabei waren!

Aus welchen Gründen auch immer das Interesse für das Upgrade der Trainer*in-C-Lizenz (nach alter Ausbildungsstruktur) auf eine Trainer*in-B-Lizenz nicht mehr gsnz so stark war in diesem Jahr, weiß ich natürlich nicht. Aber ich persönlich halte das Upgrade als aktiver „Guide“ für durchaus sinnvoll, sehr informativ und zudem auch noch mehr als gelungen. Nicht nur, dass ich mit Armin Bopp ein sehr kompetentes Mitglied des Bundeslehrteams kennenlernen durfte, wir konnten unser Wissen auch mit allerlei Neuem und Interessantem erweitern.

Kurzzusammenfassung des Lehrgangs:

Tag 1: (Ausbildungstag)
Bereits erlerntes Wissen verfestigen und ein wirkliches Upgrade in Sachen „UHMWPE“ (Ultra-Hochmolekulares Polyethylen) ... oder genauer gesagt: Wie aktuelle hochfeste Materialien neue Möglichkeiten im Standplatzbau und bei diversen Bergrettungstechniken eröffnen. Das Trainieren der Ein-Mann-Bergetechnik mit Standplatzwechsel in senkrechter Wand hat zudem mal wieder gezeigt, dass man ganz schön ins Schwitzen kommt, auch wenn die Abläufe in Theorie und Praxis grundsätzlich sitzen.

Tag 2: (Ausbildungstag)
Die von der Bundeswehr sanierte "Rainlähne" diente (mal wieder) als optimales Trainingsgelände für diverse Führungstechniken im Auf- und Abstieg. Auch wenn die meisten der Teilnehmenden das Gelände aus der ein oder anderen Trainer*innenaus-/-fortbildung bzw. vom Bergrettungslehrgang her schon kannten, so verlieh der einsetzende Starkregen beim Abstieg in der teils sehr ausgewaschenen Rinne dem Ganzen die entsprechende Schärfe. Nur Easy ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, obwohl er – überraschenderweise – seinen Regenschirm (zu 100% wasserdicht und atmungsaktiv) nicht mit dabei hatte.

Tag 3 & 4:
Zwei Tourentage mit den Kernthemen:

  • Techniken beim "Führen mit Seil"
  • Standplatzmanagement bei geführten Seilschaften
  • Alpine Gefahren

Damit vor den Klettertouren noch Zeit für Kaffee an der Hütte blieb, ging es an beiden Tagen viel schneller als geplant bzw. ausgearbeitet ins Dammkar. Armin kommentierte den sportlichen Zustieg mit „Wir denken uns einfach, dass wir langsam gehen wenn wir schneller gehen“, gab uns aber gleichzeitig zu verstehen, dass wir so etwas nicht bei einer geführten Tour machen sollten.

Am Tag 3 blieben wir während der Tour (wie durch ein Wunder) trocken. Die Wettervorhersage und auch unsere eigene Einschätzung des Wetters vor Ort sprachen sich eigentlich gegen eine Tour aus. Nur Armin – mit dem sonnigen Optimismus eines Sportkletterers – war der einzige, der daran glaubte, dass wir nicht nass werden. Und er sollte damit recht behalten!

Wertvolle Erkenntnisse aus Tag 4:

  • "Saniert" bedeutet nicht gleich "Plaisier".
  • Angaben in Topos sind oftmanls mit Vorsicht zu genießen, vor allem wenn es um die Meterangaben bezüglich der Abseilpiste geht.
  • Selbst bei vorschriftsmäßiger "PSA" (persönlicher Schutzausrüstung) hilft nur noch die Flucht, wenn ein massiver "Meteoritenhagel" durch eine andere Seilschaft ausgelöst wird.

Abschließend bleibt zu sagen:
Besten Dank an Easy und insbesondere auch an Armin für die gelungene Aus- und Weiterbildung und die tollen vier Tage im Karwendel mit reichlich Input.

Thomas Huttenlocher
NaturFreunde München Brünnstein

Weitere Bilder

Alpinklettern 2019 im Karwendel

Alpinklettern 2019 Flämenwandl Karwendel
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Alpinklettern 2019 Flämenwandl Karwendel
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Alpinklettern 2019 Flämenwandl Karwendel
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Alpinklettern 2019 Soldatenweg Karwendel
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Alpinklettern 2019 Luftige Kante im Karwendel
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Alpinklettern 2019 Luftige Kante im Karwendel
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