32. NaturFreunde-Bundeskongress vom 25. bis 27. April in Kaiserslautern
Der 32. ordentliche Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands hat am Freitag in Kaiserslautern unter dem Motto „Unsere Zeitenwende: Frieden mit Mensch und Natur“ begonnen. Bis einschließlich Sonntag debattieren rund 100 Delegierte des politischen Freizeitverbandes mehr als 40 Anträge in den Themenfeldern „Zeitenwende“, „Natur- und Umweltschutz“, „Demokratie und Antirassismus“ sowie diverse Anträge zur Organisation. Der Kongress wählt einen neuen Bundesvorstand und diskutiert zudem über Impulse zur Mitgliedergewinnung.
Der langjährige Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands, Michael Müller, sagte zum Kongressstart: „Ich wünsche mir einen diskussionsstarken, selbstbewussten und konstruktiv-streitbaren Kongress. Die NaturFreunde müssen in dieser gesellschaftlichen Situation mehr Verantwortung übernehmen. Wir brauchen eine echte Zeitenwende mit mehr Mut zu Friedenspolitik, mit einer klaren Absage an den Ruck ins Autoritäre sowie an den Demokratieabbau und mit konkreten Konzepten für eine sozial gerechte Klimawende.“
Inhaltlich reicht das Spektrum der Anträge von einer Neuverortung der NaturFreunde in der sozial-ökologischen Transformation über Positionierungen zu Krieg und Frieden, Klimakrise und Energiepolitik, Landwirtschaft, Verkehr und demokratischer Resilienz bis hin zu Fragen der Digitalisierung und der Beitragsstruktur. Auch über die Zukunft der Naturfreundehäuser und die Weiterentwicklung des Natursports wird intensiv diskutiert.
Klares Zeichen für Demokratie und sozialen Klimaschutz
Die NaturFreunde stellen sich mit dem Kongress deutlich gegen gesellschaftliche Entsolidarisierung, Neoliberalismus, autoritäre Versuchungen und die neue Aufrüstungspolitik. Stattdessen fordern sie eine echte „Zeitenwende“, die sich an den Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, der Nachhaltigkeit und der globalen Solidarität orientiert. Sie treten für reale gesellschaftliche Fortschritte und einen neuen Fortschrittsbegriff ein, der in mehreren Anträgen konkretisiert wird.
Am Freitagabend wird auch Alexander Schweitzer die Delegierten begrüßen. Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz lobt die Arbeit der NaturFreunde Deutschlands: „130 Jahre nach Gründung sind Ziel und Leitbild der NaturFreunde nach wie vor hoch aktuell: Nachhaltigkeit durch wirtschaftliche Entwicklung, die dauerhaft mit sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Verträglichkeit verbunden ist, kombiniert mit einem entschiedenen Eintreten für Demokratie. Ihr Wirken ist ein Vorbild, heute wie vor 130 Jahren!"
Im Zentrum des Arbeitskongresses steht die programmatische Weiterentwicklung des Verbandes. Sie soll die Antragsberatung im Plenum bestimmen und auch den Austausch in thematischen Arbeitsgruppen. Diese befassen sich mit Mitgliedermobilisierung, der Attraktivität des Verbands und der Rolle junger Menschen darin. Damit will der Verband auch eine neue Beteiligungskultur pflegen.
Ein zentrales Anliegen des Kongresses ist außerdem die Bewerbung der Friedenswanderung „Frieden in Bewegung 2025“. Sie beginnt Anfang Mai in Den Haag und führt nach Bremen. Die Wanderung steht für das politische Selbstverständnis der NaturFreunde: bewegungsorientiert, friedensstiftend, international.
Im Verlauf des Kongresses wird turnusgemäß ein neuer Bundesvorstand gewählt, zudem werden Gremien und Kommissionen neu besetzt. Mit dem Antrag zur programmatischen Neuaufstellung wird eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die die Leitideen und Prinzipien der NaturFreunde bis zum nächsten Bundeskongress 2028 erarbeiten soll.
www.bundeskongress.naturfreunde.de
Hintergrund: NaturFreunde – Verband für Nachhaltigkeit seit 1895
Die NaturFreunde Deutschlands (NFD) sind ein politischer Freizeitverband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport & Kultur. Mehr als 65.000 Mitglieder in 540 Ortsgruppen mit fast 400 Naturfreundehäusern engagieren sich ehrenamtlich für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Weit über 1.000 Sport-Trainer haben das überverbandlich anerkannte NaturFreunde-Ausbildungssystem mit rund 30 Ausbildungsgängen im Berg-, Kanu-, Schneesport sowie im Wandern durchlaufen und organisieren nachhaltige Gruppenerlebnisse in der Natur. Alle Vereinsaktivitäten stehen unter dem Vorbehalt der Vereinbarkeit mit den Zielen des Natur- und Umweltschutzes.