Walter Müller, ein Leben für Natur und Familie

Ein Nachruf

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Am 27. März 2009 verstarb NaturFreund Walter Müller.

Zu dessen Gedenken machen die NaturFreunde immer nahe diesem Tag eine geführte Tour in den ehemaligen Landkreis Königsberg in der Neumark und besuchen unter anderem den Geburtsort Peetzig/Oder, in welchem Walter Müller am 28. Februar 1929 als viertes Kind seiner Eltern Emma und Bernhard Müller das Licht der Welt erblickt.

Der Ort lag damals im Kreis Königsberg/Neumark direkt an der Meglitze, einem Seitenarm der Oder.

Heute ist der Ort, wie 90 Prozent des Kreises Königsberg/Neumark, polnisch und nennt sich nun Piasek.

Sein Sohn, Bernd Müller, weiß manches zu erzählen:

Durch Arbeitslosigkeit und Asthma des Vaters zog die Familie 1936 nach Eberswalde, wo der Vater als Maurer die Siedlung Ostende mit aufbaute. Dafür durfte die Familie eine Haushälfte beziehen. Ein bis dahin völlig unbekannter Luxus.

Walter besuchte die Bruno-Hans-Bürgel Schule in Eberswalde und begann nach der Schule eine Lehre bei der Bahn. Dann kam der Krieg im Frühjahr 1945 auch nach Eberswalde und Walter wurde zur Verteidigung der Stadt mit seinen 16 Jahren wie viele andere Altersgenossen eingezogen. Zuerst wurden die Jungen zum Bau von Schützengräben eingesetzt. Als aber die Front gefährlich näher kam, versteckte seine mutige Mutter ihn in der Räucherkammer. Sein Bruder Heinz war bereits im Krieg gefallen und seine Brüder Kurt und Hans waren an der Front.

So erlebte Walter unbeschadet das Kriegsende und wurde sofort von der russischen Armee zur Arbeit eingezogen. Da fast alles zerstört war musste erst einmal aufgebaut und repariert werden. Aber auch Betriebe wurden abgebaut und nach Russland gebracht. Dabei entdeckte Walter seine Liebe zur Tischlerei. Er begann eine Tischlerlehre bei der Tischlerei Neusaat in Eberswalde.

Besonders aktiv war er von Gründung an im Eberswalder Fanfarenzug. Damals eine Institution.

Hier entdeckte Walter seine Liebe zur Musik, die Ihn das ganze Leben begleitete.

Wenn es die Zeit erlaubte, war er immer in der Natur zu finden und musizierte mit anderen jungen Menschen, froh, dem Krieg entkommen zu sein.

Später kam er nach Bad Freienwalde und arbeitete in der Tischlerei Zimpel und beim HO. So lernte er seine Frau Dorothea kennen. Mit Ihr lebte er 52 Jahre glücklich und zog 5 Kinder groß.

Die Zeiten waren nicht einfach und Walter ging nach der Arbeit noch weiteren Tätigkeiten wie Hausmeister beim Puschkinhaus nach, um die Familie zu ernähren.

Trotzdem nahm er sich immer die Zeit mit Frau und seinen Kindern die Natur zu erkunden und singend und Mundharmonika spielend zu wandern. So gab er seine Liebe zur Natur und Musik seinen Kindern mit auf den Weg. Sein jüngster Sohn Bernd Müller ist heute der Vorsitzende der NaturFreunde Oberbarnim-Oderland e.V.

Gut befreundet war er mit Kurt und Erna Kretschmann. So kam es, das er über die Jahre hunderte Fledermauskästen und andere Niesthilfen zu Hause im Keller herstellte, welche Kurt dann in Parks und Anlagen aufhing. Noch heute kann man solche Kästen im Schlosspark von Bad Freienwalde finden. Walter Müller war nie an Posten interessiert und wollte lieber in der Natur und an der Werkbank, statt im Büro sein. Theorie lag ihm nicht, er packte an. Er trug sein Herz auf der Zunge und man wusste immer, woran man bei Ihm war. Seit Gründung der Wanderfalken war er, soweit sein Alter und die Gesundheit zuließen, bei den Wanderungen, Ausflügen und Arbeitseinsätzen dabei. Auch als die Wanderfalken am 1. März 2005 den Verein die NaturFreunde Oberbarnim-Oderland gründeten, war er Gründungsmitglied und bis zu seinem Tode aktiv.

Die NaturFreunde Oberbarnim-Oderland werden ihm ein dankbares Andenken erhalten.

Jedes Jahr findet Ihm zu Ehren nahe seines Todestages am 27.3. des Jahres eine geführte Autotour durch den ehemaligen Landkreis Königsberg/Neumark statt.

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