Virtuelles Wasser und Ernährung

Produktionswasser bei Lebensmitteln
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Von den 4.000 Litern versteckten Wassers, die wir täglich in Anspruch nehmen, entfallen etwa 3.900 Liter auf landwirtschaftliche Produkte – pflanzliche und tierische Lebensmittel, Baumwolle und andere Produkte. Das sind in einem Jahr 1.016 Kubikmeter oder bundesweit 117,6 Kubikkilometern. Das entspricht etwa der zweieinhalbfachen Wassermenge des Bodensees.

Fast 60 Prozent dieser Wassermenge importieren wir mit Produkten aus dem Ausland. Die wichtigsten Produkte sind: Kaffee, Kakao, Ölsaaten, Baumwolle und Soja.

Allein unser Kaffeekonsum verursacht einen Wasserimport von 120 Kubikmetern pro Person und Jahr!

Im Durchschnitt verzehrt jede_r Bundesbürger_in in seinem_ihrem Leben
4 Rinder, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Schweine, 46 Puten und 945 Hühner. Der Fleischkonsum in Deutschland hat sich von 60 Kilo Anfang der 60er Jahre auf nunmehr fast 90 Kilo erhöht (mit leicht abnehmender Tendenz).

Der Wasserverbrauch von verschiedenen Lebensmitteln kann sehr unterschiedlich ausfallen. So benötigen ein Kilo deutsche Äpfel 213 Liter Wasser. Ein Kilo in Deutschland produziertes Geflügel benötigt 2.489 Liter Wasser. Allgemein fällt der Wasserverbrauch von tierischen Produkten höher aus als der von pflanzlichen.

Mit der Auswahl unserer Nahrungsmittel können wir also viel Wasser sparen. Ein wichtiger Schritt zum verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen sind mit Bedacht ausgewählte Gerichte. Viele leckere Rezepte gibt es in unserem Leitfaden "Wasser sparen mit Messer und Gabel". So können Sie mit kleinen Entscheidungen täglich einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und zur Verbesserung der Wasserknappheit leisten.

WASSERFUSSABDRUCK UND ERNÄHRUNGSSTIL:
3 WASSERSPAR-TIPPS

Fleischarm oder vegetarisch: Wer sich vegetarisch ernährt, kann seinen Wasserfußabdruck nach Aussagen des Geografen Anthony Allan nahezu halbieren. Doch eine fleischarme Ernährung (bspw. zweimal in der Woche Fleisch) würde schon enorme Verbesserungen bringen.

Regional und saisonal: In jedem Supermarkt kann man ganzjährig nahezu alle Gemüse- und Obstsorten kaufen. Doch bei uns reifen zum Beispiel Tomaten nur in der Zeit von Juli bis September und Erdbeeren im Juni und Juli. Eine regionale und saisonale Ernährung trägt ebenfalls dazu bei, den eigenen Wasserfußabdruck zu verringern.

Lebensmittelvernichtung stoppen: Nach einer Studie der Universität Stuttgart wirft jede_r von uns pro Jahr durchschnittlich 82 Kilogramm Lebensmittel in den Müll – das entspricht etwa zwei vollgepackten Einkaufswagen. Auf das ganze Land hochgerechnet ergibt das einen gewaltigen Berg von 6,7 Millionen Tonnen.