Migration in die Kolonialmetropole Berlin
»TROTZ ALLEM: Migration in die Kolonialmetropole Berlin« erlaubt einen neuen Blick auf Berlin und regt dazu an, Kolonialismus und Migration als untrennbare Bestandteile unserer Geschichte und Gegenwart zu begreifen. Die Ausstellung blickt auf Projekte, Debatten und Politiken der Migration in die Kolonialmetropole Berlin. Im Mittelpunkt stehen die komplexen Lebensrealitäten und Widerständigkeiten von Kolonialmigrant:innen, die – trotz rassistischer Benachteiligung – in die deutsche Reichshauptstadt kamen und hier blieben.
Bereits im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Deutsche Reich als imperialer Staat zur Migrationsgesellschaft. Im Zusammenhang mit dem Kolonialismus kamen nicht nur Rohstoffe und Waren, sondern auch Menschen nach Berlin. Für diese Migrant*innen gab es keine einheitlichen Regelungen zum Aufenthaltsrecht oder zur Staatsangehörigkeit, obwohl sich manche von ihnen als Reichsangehörige begriffen. Ohne deutsche Staatsbürgerschaft waren sie von behördlicher Willkür abhängig und stets von Ausweisung bedroht. Trotzdem blieben viele und bauten sich hier ein Leben auf. Sie wurden Teil der Berliner Gesellschaft.
Die Ausstellung macht deutlich, dass Berlin schon vor und auch nach Deutschlands formaler Kolonialherrschaft von 1884 bis 1919 eine Kolonialmetropole und Migrationsgesellschaft war.
Eintritt frei
NaturFreunde Berlin
Uwe Hiksch
hiksch@naturfreunde.de
(0176) 62 01 59 02