Marburg unter dem Hakenkreuz

Zeitzeuge und NaturFreund Dieter Woischke, Jahrgang 1924, erinnert aus Anlass des Jahrestages von Hitlers Machtantritt am 30. Januar 1933 auch an die Vorgeschichte der besonders stark nazifizierten Universitätsstadt Marburg. Er war lange Zeit als Stadt- und Wanderführer in Marburg aktiv und kennt die Stadt und ihre Geschichte wie kaum ein anderer. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat bei den Fallschirmjägern und war auf diese Weise in die Zeit verstrickt. Am 8. Mai 1945 endete der Naziterror und hinterließ 50 Millionen Tote, Leid  und Elend, viele Städte und Orte in ganz Europa lagen in Schutt und Asche. Nach 1945 wurde er ein entschiedener Kriegsgegner und hat sich durch intensive Forschungen mit der Vergangenheit auseinandergesetzt.

Anhand von Wahlergebnissen zeigt Dieter Woischke, dass die NSDAP-Stimmen bei den Wahlen in Marburg, aber vor allem im Kreis, weit über dem Durchschnitt des Reiches lagen. In dem Vortrag wird nicht nur auf den fruchtbaren Boden den die Nazis auch in Marburg fanden, sondern auch auf Aktivitäten der Opposition eingegangen. Es wird u. a. von dem Widerstand der Theologen gegen den Reichsbischof Müller berichtet, der Anahänger Hitlers war. 

Für uns NaturFreunde ist es wichtig, eine Erinnerungskultur aufrecht zu erhalten, damit sich die Geschichte nicht noch einmal wiederholt. 

Der Referent ist Inhaber des Hessischen Verdienstordens, Otto-Ubbelode-Preisträger und langjähriger Stadtführer.