Umfrage zu Pestiziden in Privatgärten

NaturFreunde Schleswig-Holstein rufen zum giftfreien Gärtnern auf

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Anlässlich der zwölften weltweiten „Woche gegen Pestizide“ appellieren die NaturFreunde Schleswig-Holstein an alle Gartenbesitzer, giftfrei in den Frühling zu starten.

Nicht nur Landwirte müssen umdenken, auch Gartenbesitzer können einen Beitrag leisten, die Pestizidbelastung zu verringern, sei es auf dem Balkon oder im Garten. Auch auf Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind wie öffentliche Parks, öffentliche Gärten, Grünanlagen an öffentlich zugänglichen Gebäuden, öffentlich zugängliche Sportplätze, Schul- oder Kindergartengelände, Spielplätze, Friedhöfe, Flächen in unmittelbarer Nähe von Einrichtungen des Gesundheitswesens sollte eine Pestizid-Anwendung tabu sein. An die Baumärkte appellieren die NaturFreunde beim Start in die Gartensaison ihrer Beratungspflicht nachzukommen und auch auf Alternativen zu herkömmlichen Spritzmitteln hinzuweisen.

Umfrage zu Pestiziden in Privatgärten
Die Gesamtgartenfläche macht in Schleswig-Holstein, von den NaturFreunden anhand von Daten des Statistischen Landesamtes grob geschätzt, etwa zwei bis drei Prozent der Landesfläche aus. Wenn sich die Läuse über die Rosen hermachen oder mehr Moos als Rasen gedeiht, wächst die Versuchung, im Baumarkt eine schnelle Lösung zu kaufen. Der Einsatz der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel erfolgt dann laut älterer Studien oftmals unbekümmert. Ob dies auch für hiesige Gärtner und Gärtnerinnen gilt oder ob sich das Bewusstsein hin zu alternativem Pflanzenschutz, vielleicht sogar infolge der Diskussion um das Totalherbizid Glyphosat, gewandelt hat, wollen die NaturFreunde mit Hilfe einer Online-Umfrage herausfinden.

Die Mitmachaktion läuft bis zum 30. September, ist anonym und dauert nicht länger als fünf Minuten. Die Auswertung und Bekanntgabe der Ergebnisse ist für Oktober geplant. Von der Landwirtschaft wird zu Recht erwartet, dass sie unbelastete Lebensmittel produziert und die Umwelt nicht gefährdet. Wie aber sieht es mit dem Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln in den  Privatgärten aus? Dies wollen die NaturFreunde herausfinden

Pestizide gefährden Insekten, Amphibien und Vögel
Die Auswirkungen chemisch-synthetischer Pflanzenbehandlungsmittel auf die Umwelt und Natur sind weitreichend. Durch Auswaschung und Versickerung gelangen Gifte über den Boden in das Grundwasser, über das Kanalisationssystem bis in Bäche und Seen. Pestizide gefährden Insekten, Amphibien und Vögel. Tiere finden keine Nahrung mehr, weil ihre Lebensgrundlage durch den Pestizideinsatz zerstört werden. Pestizide können auch zum Problem für die Gesundheit der Gärtner und Gärtnerinnen selbst werden.

Pestizide zählen zu den gefährlichsten Umweltgiften. „Der unnötigen Gefahr durch Anwendung von Pestiziden sollte sich kein Gartenbesitzer aussetzen“, rät Dieter Neumann, Landesvorsitzender der NaturFreunde Schleswig-Holstein. „Pestizide sollten aus Gärten, Feldern und Wäldern verbannt werden.“ Artenvielfalt, standortgerechte Pflanzen, Fruchtfolgen und biologischer Pflanzenschutz sind nur einige der Möglichkeiten, unerwünschte Kräuter und Schadorganismen zu verbannen.

Infos zum Pestizidprojekt der NaturFreunde Schleswig-Holstein unter:
www.naturfreunde-sh.de/index.php/projekte/projekt-pestizid-reduktion

Zur Online-Umfrage zu Pestiziden in Privatgärten:
www.naturfreunde-sh.de

Kontakt:
Dr. Ina Walenda
NaturFreunde Deutschlands
Landesverband Schleswig-Holstein e. V.
Landesgeschäftsstelle
Lorentzendamm 16
24103 Kiel
(0431) 98 28 29 95
Mobil (176) 20 50 81 16