Bericht: Was auf der NUST-Herbsttagung 2024 Thema war
Seit dem Jahr 1970 hat sich der Ressourcenverbrauch weltweit vervierfacht und er wird noch weiter steigen. In Anbetracht der drei großen planetaren Krisen – Klimakrise, Biodiversitätskrise sowie Verschmutzungs- und Ressourcenkrise – stellt sich die Frage, woher die Ressourcen künftig kommen sollen. Dem Konzept der Kreislaufwirtschaft und dem Thema der Reparatur werden im Zuge dieser Krisen immer mehr Beachtung geschenkt.
Auch bei der diesjährigen Herbsttagung des NaturFreunde-Bundesfachbereiches Natur, Umweltschutz und sanfter Tourismus (NUST) standen diese Themen im Mittelpunkt.
Kein Produkt kann zu 100 Prozent recycelt werden
Janine Korduan vom BUND eröffnete die NUST-Tagung mit einem Vortrag zur Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und ging dabei den Fragen nach, was Kreislaufwirtschaft bewirken kann und wo ihre Grenzen sind. Wiederverwertung ist wichtig und gut, doch auch Recyceln braucht Energie. Und kein Produkt kann zu 100 Prozent recycelt werden. Denn Materialverlust gibt es immer.
Kreislaufwirtschaftkann also nur ein Baustein beim Ressourcenschutz sein. Ohne eine Senkung des Ressourcenverbrauches allerdings werden planetare Grenzen weiterhin massiv überschritten werden.
NaturFreunde im Bündnis Runder Tisch Reparatur
Um die Politik für wirkungsvollen Ressourcenschutz zu gewinnen, bedarf es der Vernetzung zivilgesellschaftlicher Organisationen – wie zum Beispiel beim Bündnis Runder Tisch Reparatur, dem auch die NaturFreunde Deutschlands angehören. Die Reparatur von Gegenständen wie etwa elektronischen Haushaltsgeräten trägt zur Reduzierung des Ressourcenverbrauches bei, denn sie verlängert die Lebensdauer von Produkten.
Wie der Stand der Gesetzgebung zu Reparatur ist, beleuchtete schließlich Franz Streibl, Vorstand des Runden Tisches Reparatur. Er führte ein in die EU-Richtlinie zur Förderung der Reparatur von Waren, die im Jahr 2024 in Kraft getreten ist.
NaturFreunde-Ortsgruppen betreiben auch Repair-Cafés
Diese muss nun in nationale Gesetzgebung umgesetzt werden. Geplant ist, dass ein Reparaturgesetz noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet wird. Das Bundesumweltministerium hat bereits ein Förderprogramm aufgelegt, was auch für NaturFreund*innen interessant sein dürfte. Denn mit dem Programm "Reparieren statt Wegwerfen" sollen Repair-Cafés gestärkt werden.
Einige NaturFreunde-Gliederungen betreiben solche Repair-Cafés. Christian Köhler aus der Ortsgruppe München Brünnstein zum Beispiel berichtete während der NUST-Tagung über das Reparatur-Café in München.
Einmal im Monat öffnet das Café seine Pforten und zwölf ehrenamtlich engagierte Personen organisieren und reparieren. Haushaltsgeräte stehen an erster Stelle auf der Liste der zu reparierenden Gegenstände, gefolgt von Stereoanlagen und Lampen. Rund 60 Prozent der Gegenstände verlassen das Café funktionstüchtig. Das ist eine gute Quote und so wächst die Kundschaft im Café. Ein guter Ansatz für die Arbeit vor Ort.
Wer sich zu diesen und ähnlichen Themen austauschen möchte und im Umwelt- und Ressourcenschutz aktiv werden will, ist herzlich willkommen im Bundesfachbereich Natur, Umweltschutz und sanfter Tourismus (NUST).
Mehr Informationen
NaturFreunde-Bundesgeschäftstelle
Rita Trautmann
(030) 29 77 32 -74
trautmann@naturfreunde.de