Höhepunkt Honigschleudern

Warum NaturFreunde aus Bad Vilbel zu Imkern wurden

© 

„Zuerst haben wir ein Insektenhotel gebaut“, erzählt Norbert Nakoinz, Vorsitzender der hessischen NaturFreunde in Bad Vilbel. „Das hat viel Spaß gemacht. Der Weg zu vereinseigenen Bienenstöcken war dann gar nicht mehr weit.“

Im Herbst 2013 zogen zwei Bienenvölker auf das Gelände des Bad Vilbeler Naturfreundehauses Hexenloch. „Die Anschaffung ist vielleicht schnell gemacht. Schwieriger ist dann aber die richtige Pflege“, weiß Holger Weiß, auch Mitglied in Bad Vilbel. Weil er bereits privat Imker-Erfahrungen gesammelt hatte, betreute er die Gründung der NaturFreunde-Bienengruppe – im Winter zuerst theoretisch und ab April, nach der Winterruhe der Bienen, machte die Gruppe dann praktisch weiter.

Der Höhepunkt des Jahres ist das Honigschleudern. „20 Kinder und Erwachsene machen dabei mit,“ berichtet Holger Hinrichsen, der von Anfang an aktiv bei der Bienengruppe dabei ist. „Für mich ist das Besondere, wie naturnah wir arbeiten. Als Imker füllen wir nur den Honig ab, alles andere macht die Biene.“

Den Bad Vilbeler NaturFreunde geht es allerdings nicht allein um den Honig oder das Imkern. Sie gehen mit ihrer Bienengruppe auch an die Öffentlichkeit. Mit anderen Vereinen organisierten sie zum Beispiel einen Bienenaktionstag oder den Lernparcours „Honigbienen und Streuobstwiese“, letzterer eigens für Kinder. „Bei Vereinsfesten interessieren sich immer viele für die Bienen und den Bienenschaukasten“, freut sich Nakoinz. Auch der selbst gemachte Honig ist immer schnell ausverkauft.

Rätselhaftes Bienensterben

Die Bad Vilbeler Bienenaktivitäten haben zudem schon einen Naturschutzpreis gewonnen. Denn die Honigbiene ist gefährdet und die Arbeit rund um die Bienen praktischer Naturschutz. Auch die Medien berichten über das rätselhafte Bienensterben und die Gefährdung der Biene durch die Varroamilbe, Monokulturen und Pestiziden. Und die NaturFreunde Bad Vilbel diskutieren mit.

Holger Weiß / Holger Hinrichsen
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in NATURFREUNDiN 2-16

Weitere Bilder

Ortsgruppe/n