Diskutiere mit den NaturFreunden über Menschenrechte im Tourismus

Am 22. Februar um 19:00 Uhr gibt es die nächste NaturFreunde-Debatte im Rahmen der Vortragsreihe Treffpunkt i

Gruppenbild Auslandsbergfahrt Nepal
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Urlaub und Tourismus sind für viele Menschen die Gelegenheit, sich vom Stress des Alltags zu erholen. Deshalb sind Tourismus und Touristikunternehmen in der alltäglichen Diskussion auch überwiegend positiv besetzt. Für viele gilt die Fremdenverkehrs- und Tourismusbranche zudem als wichtiger Arbeitgeber. In ihren Selbstdarstellungen versuchen die großen Touristikunternehmen darüber hinaus, den Tourismus als Beitrag zur Minderung der Armut in den Zielländern sowie als Beitrag zum Frieden darzustellen.

Die Realität sieht jedoch häufig ganz anders aus: Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, Vertreibung und Zerstörung von indigenen Lebensformen, Prostitution und Zwangsarbeit sind die Schattenseiten des ungebremsten Tourismusbooms. Die Freizeitverbände der Arbeiter*innenbewegung haben sich bereits im 19. Jahrhundert für eine Demokratisierung des Tourismus eingesetzt. Mit ihrem Lied „Aus grauer Städte Mauern, ziehn wir durch Wald und Feld“ brachten die NaturFreunde diese Sehnsucht der Menschen, den tristen Arbeiterquartieren zu entfliehen, in eine Liedform.

Treffpunkt i zu Menschenrechten im Tourismus
22. Februar, 19:00 Uhr auf Zoom.
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Menschenrechte im Tourismus sind Schwerpunkt des nächsten Treffpunt i am 22. Februar um 19:00 Uhr. Bei der Veranstaltungsreihe Treffpunkt i stellt der Bundesvorstand auf Zoom NaturFreunde-Positionen vor, um darüber mit Mitgliedern sowie Interessierten ins Gespräch zu kommen. Ein zweistündiges Zeitfenster ermöglicht viel Dialog.

Referent*innen:

Heute ist der Tourismus ein Massenphänomen. Mehr als eine Milliarde Menschen waren im Jahr 2023 als Urlauber*innen unterwegs, während es im Jahr 1950 gerade einmal 25 Millionen Menschen waren. Die Tourismusindustrie hat sich zu einem der größten Wirtschaftszweige und zu einem der wichtigsten Arbeitgeber weltweit entwickelt. Heute sind etwa 100 Millionen Menschen direkt oder indirekt in Hotels, Reiseunternehmen oder in touristischen Dienstleistungsunternehmen beschäftigt. Weitere 100 Millionen Menschen arbeiten in den Zulieferbetrieben der Tourismusbranche.

Die Wachstumsraten des Tourismussektors verführen viele Länder des Südens dazu, Investitionen in die Tourismuswirtschaft zu lenken. Dieses „Inwertsetzen“ von Kultur und Natur soll Arbeitsplätze und Einkommen schaffen. Allerdings zwingen die großen internationalen Tourismuskonzerne die Zielstaaten, Steuern zu erlassen, fordern riesige Ausgaben für Infrastruktur und legen mit ihren Anforderungen an eine „vermarktungsfähige Umgebung“ fest, dass Massenvertreibungen der angestammten Bevölkerung, Wasserknappheit und die Schaffung von eingezäunten „Sonderzonen für Touristen“ zunehmen.

Die NaturFreunde Deutschlands fordern hier ein grundsätzliches Umsteuern hin zu einem nachhaltigen Tourismus: In Zukunft müssen die Auswirkungen des Tourismus auf die Menschenrechtslage in den touristischen Zielregionen in den Mittelpunkt einer an Nachhaltigkeit orientierten Tourismuspolitik gestellt werden. Hierbei muss die Einhaltung der Menschenrechte durch die Tourismuswirtschaft der zentrale Ansatz für eine neue Tourismuspolitik sein.

Melde dich hier an für den Treffpunkt i am 22. Februar um 19:00 Uhr.