Diskutiere mit dem Bundesvorstand über das EU-Mercosur-Abkommen

Eine NaturFreunde-Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe "Treffpunkt i"

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Das EU-Mercosur-Abkommen ist Thema des nächsten "Treffpunkt i" am 22. Januar um 19:00 Uhr. "Treffpunkt i" ist eine NaturFreunde-Veranstaltungsreihe auf Zoom, bei der der Bundesvorstand Positionen der NaturFreunde Deutschlands vorstellt, um mit Mitgliedern und Interessierten ins Gespräch zu kommen. Diskutiere gerne mit.

Und das ist die Ausgangslage:

Seit 1999 verhandelt die EU-Kommission mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur – bestehend aus Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay – über ein Freihandelsabkommen. Nach jahrzehntelangen Gesprächen wurde im Juni 2019 eine politische Einigung erzielt. Doch das geplante EU-Mercosur-Abkommen steht massiv in der Kritik. Die NaturFreunde Deutschlands und über 450 Organisationen aus Europa und Südamerika warnen davor, dass dieses Abkommen vor allem die Interessen großer Konzerne bedient und dabei verheerende ökologische Schäden sowie soziale Ungerechtigkeiten nach sich ziehen könnte. Es droht, Umweltzerstörung und soziale Ungleichheit weiter zu verschärfen, anstatt eine gerechte und nachhaltige globale Wirtschaft zu fördern.

Wann: 22.01.2025, 19:00 Uhr
Thema: EU-Mercosur-Abkommen
Referent*innen: Thomas Fritz, Referent PowerShift
Uwe Hiksch, Bundesvorstandsmitglied NaturFreunde Deutschlands
Hier geht es zur Anmeldung.

Zerstörerische Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft

Das Abkommen steht exemplarisch für eine neoliberale Handelspolitik, die auf kurzfristige Gewinne und wirtschaftliche Ausbeutung setzt. Es fördert insbesondere ein Landwirtschaftsmodell, das durch Brandrodung, Überweidung, Bodendegradation und den Ausbau chemisch intensiver Monokulturen geprägt ist. Diese Praktiken treiben die Zerstörung der Regenwälder voran, insbesondere im Amazonasgebiet, und gefährden die Existenzgrundlagen vieler Kleinbäuer* und Arbeiter*innen sowohl in den Mercosur-Staaten als auch in der EU.

Auch die Interessen der europäischen Industrie spielen eine zentrale Rolle. Vor allem Automobilhersteller profitieren von billigem brasilianischem Erz und Stahl. Die brasilianische Stahlindustrie setzt bei der Verhüttung auf Holzkohle statt auf Steinkohle, was massive Abholzungen im Amazonasgebiet nach sich zieht. Diese Praxis beschleunigt den Klimawandel und vernichtet wertvolle Ökosysteme, die für die Stabilität des globalen Klimas von entscheidender Bedeutung sind.

Kritik von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen

Im Verbund mit vielen anderen Organisationen warnen die NaturFreunde Deutschlands davor, dass das Abkommen bestehende soziale Ungleichheiten vertiefen und die Interessen großer Konzerne auf Kosten von Mensch und Umwelt weiter stärken wird. Stattdessen fordern sie eine grundlegende Neuausrichtung der EU-Außenhandelspolitik, die soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und die Achtung der Menschenrechte in den Mittelpunkt stellt.

„Das EU-Mercosur-Abkommen ist rückwärtsgewandt und ein Hindernis für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung“, erklärt Uwe Hiksch, Mitglied des Bundesvorstands der NaturFreunde Deutschlands. Auch Thomas Fritz, Referent von PowerShift, betont: „Dieses Abkommen muss gestoppt werden. Es zementiert eine Handelspolitik, die den Klimawandel beschleunigt und die Lebensgrundlagen der Menschen zerstört.“

Forderungen der NaturFreunde Deutschlands

Die NaturFreunde Deutschlands fordern von der Bundesregierung und der EU-Kommission, die Verhandlungen über das Abkommen sofort zu beenden. Stattdessen sollten neue Wege für gerechte internationale Beziehungen entwickelt werden, die den Schutz von Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt stellen. Eine gerechte Weltwirtschaftsordnung kann nur entstehen, wenn wirtschaftliche Interessen nicht länger über soziale und ökologische Belange gestellt werden.

Die Zeit drängt, denn die Folgen eines solchen Abkommens wären irreversibel. Die Bundesregierung ist in der Verantwortung, sich klar gegen das EU-Mercosur-Abkommen zu positionieren und stattdessen für eine nachhaltige und faire Handelspolitik einzutreten.

Im "Treffpunkt i" wollen wir gemeinsam darüber diskutieren.