Corona-gerecht haben die NaturFreunde Deutschlands am 12. Mai in Hannover die längste Friedenswanderung Deutschlands gestartet. „Frieden in Bewegung“ wird in 55 Etappen bis an den Bodensee führen und dabei auf ein grundsätzliches Versagen in der Friedenspolitik aufmerksam machen.
Mehr als 100 Friedensbewegte hörten zum Auftakt in Hannover Grußworte von Belit Onay, dem Oberbürgermeister von Hannover und Mitglied der „Bürgermeister für den Frieden“, dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Matthias Miersch sowie dem Bundesvorsitzenden der NaturFreunde Deutschlands und Staatssekretär a. D. Michael Müller.
„Mit ‚Frieden in Bewegung‘ setzen die NaturFreunde ein Zeichen für Abrüsten statt Aufrüsten in einer Zeit, in der die globalen Konflikte zunehmen“, sagte Michael Müller. „Deutschland hatte bei der Steigerung der Rüstungsausgaben in den letzten zwei Jahren jeweils die Spitzenposition unter den ersten 15 Ländern und liegt weltweit auf Platz 7. Sollte das wahnwitzige Zwei-Prozent-Ziel verwirklicht werden, ist Deutschland das Land mit den höchsten Militärausgaben in ganz Europa. Dabei entfallen auf die ersten zehn Länder der Welt 74,9 Prozent der Militärausgaben. Soll dieser Wahnsinn noch gesteigert werden?“, fragte Müller.
„Die Konflikte spitzen sich zu. Kriege fallen nicht vom Himmel, sondern sind Folge von Konfrontation, Sicherung von Privilegien und wirtschaftlichen Interessen. Doch die Folgen der Kriege sind zeitlich, räumlich und sozial höchst unterschiedlich verteilt. Die Hauptverursacher sind nicht die Hauptbetroffenen, deshalb ist die Gefahr groß, dass diese ‚Besserstellung‘ weiterhin zulasten Dritter gesichert werden soll. Auch die Klimakrise kann zum Kriegsgrund werden. Der Frieden ist das Wichtigste. Deshalb ist auch diese Friedenswanderung sehr wichtig“, so Müller.
Schon vor dem 12. Mai hatte es erste Vorveranstaltungen von „Frieden in Bewegung“ gegeben, etwa eine Wanderung auf Sylt und eine Kundgebung im Hamburger Hafen, wo auch viele Kriegsgüter verschifft werden. Auf den folgenden Etappen wird es viele Kundgebungen und Veranstaltungen sowie auch Aktionstage zu den Themen Frieden und Abrüstung geben.