Bericht: Kräuterwanderung zu heilendem Grün und "Finger-Weg!"-Pflanzen

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Bei einer Kräuterwanderung mit der Kräuterpädagogin Katharina Kindgen trafen sich im Landschaftsschutzgebiet Kettiger Bachtal mehr 30 Interessierte Natur- und Kräuterfreunde, denen Frau Kindgen eine Vielzahl von Kräutern am Ortsrand von Kettig zeigen konnte.

Los ging es an der Streuobstwiese am Keudelsweg mit vielen Gänseblümchen, welche zu den Korbblütengewächs gehören und essbar sind. Auch die sehr gesunde Vogelmiere gibt es das ganze Jahr. Sie hilft bei Hautentzündungen und beruhigt die Haut. Doch Vorsicht sei geboten, so Frau Kindgen, nur wenn sie weiß blühen, seien es die Richtigen. Wenn sie nicht blühen oder gar in rot, seien es "Finger-Weg!"-Pflanzen, die durchaus giftig sein können.

Die Kräuterexpertin aus dem Westerwald verwies darauf, dass viele Kräuter- und Pflanzenarten essbar sind und in früheren Zeiten Teil der Ernährung waren. Das Kletterlabkraut, das an der Haut und Kleidung kleben bleibt, bildet nur bis zur Sommersonnwende Samen und ist auch essbar. Das verwandte Duftlabkraut hingegen ist wegen der intensiven Landwirtschaft und den Pestiziden fast ausgerottet.

Der Lerchensporn ist giftig und gehört zu den Waldpflanzen. Er blüht weiß oder lila. Der Ahornstab zieht mit seinen Urinduft die Fliegen an und sperrt sie 24 Stunden in seiner Blüte ein, bevor er sie weiter fliegen lässt. Das Hungerblümchen ist gut gegen Schmerzen im Rücken oder Arme und Beine. Essbar sind auch der Weiß- und Schwarzdorn. Wiesenbeerenklau wird häufig als Hasenfutter verwendet, ist aber für Menschen giftig. 

Auch der Wilde Hopfen wurde am Wegesrand gefunden, dem nachgesagt wird, das sexuelle Verlangen zu vermindern, weshalb dieser oft in Klöstern zum Bierbrauen verwand wurde.

Frau Kindgen informierte die sehr interessierten Teilnehmer auch darüber, dass eine Biene für einen Kilogramm Honig etwa 125.000 Blumen mit 25 Millionen Einzelblüten anfliegen muss. Die Biene sei das wichtigste Insekt der Erde. "Wenn sie ausstirbt, stirbt etwas später auch der Mensch", so die Kräuterbiologin.

Die nächste Kräuterexpedition der NaturFreunde Kettig findet am 21. Juli auf der Schmidtenhöhe in Koblenz statt, welche der NABU als offene Weidelandschaft bewirtschaftet.

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