Projektleiterin Peinda Faye ist zufrieden. Seit sechs Monaten leitet die Präsidentin des Frauennetzwerks Koom-koomujaboot Gi den Bau des Ausbildungszentrums für Mädchen und Frauen in St. Louis im Senegal. Das Projekt zeigt deutliche Fortschritte.
Der Rohbau des Erdgeschosses ist fast fertig gestellt, nun soll eine zweite Etage auf das Gebäude aufgesetzt werden. "Wir wünschen uns von ganzem Herzen, dass hier bald viele Frauen und Mädchen ausgebildet werden können, die nicht nur Wissen und Fähigkeiten hinzugewinnen, sondern auch ein neues Selbstbewusstsein", so Faye. Die Fertigstellung des Gebäudes ist jedoch noch nicht abschließend finanziert.
In den insgesamt vier Klassenräumen im Erd- und Obergeschoss werden ab dem Frühjahr 2018 jeweils 25 Frauen und Mädchen traditionelle Berufe wie Schneidern, Stoffdruck und Färben oder auch die Verarbeitung von regionalem Gemüse erlernen können. Auf der zusätzlichen Etage soll ein Ausbildungsraum für das Friseurhandwerk entstehen, dazu ein großer Versammlungsraum und ein Speisesaal. Der Versammlungsraum soll genutzt werden, um Abendkurse für alle Einwohner_innen der Region anzubieten. Auf dem Lehrplan sollen dann unter anderem Themen wie Umweltschutz oder Hintergründe des Klimawandels stehen, außerdem wird es Alphabetisierungskurse geben. Durch die Ausbildung erhalten die Mädchen und Frauen aus St. Louis die Chance, selbst ein Einkommen zu erwirtschaften. Das Ausbildungszentrum leistet so einen Beitrag im Kampf gegen die Armut und schafft eine Bleibeperspektive vor Ort.
Die NaturFreunde Rastatt haben das Frauen-Ausbildungszentrum in enger Kooperation mit dem Frauennetzwerk Koom-koomunjaboot Gi (übersetzt: Frauennetzwerk für wirtschaftliche und soziale Entwicklung) aus St. Louis und den senegalesischen NaturFreunden Association Sénégalaise des Amis de la Nature (ASAN) ins Leben gerufen. "Das neue Ausbildungszentrum wird Mädchen und jungen Frauen helfen, die sonst kaum die Chance auf eine Ausbildung bekämen", erklärt Uschi Böss-Walter, Vorsitzende der NaturFreunde Rastatt.
Die NaturFreunde finanzieren das Projekt zusammen mit dem Frauennetzwerk. Zwar wurde ein großer Großteil der Kosten vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert aber 25% wurden als Eigenanteil durch Spenden von NaturFreunden aus ganz Deutschland und dem Frauennetzwerk finanziert.