Auf dem Skateboard durch die Stadt

Brandenburger Tor, Fernsehturm oder Potsdamer Platz: In den Fotoalben von Berlin- Reisenden sind immer wieder dieselben Motive. Gibt es tatsächlich nichts Spannenderes zu entdecken?

Die Naturfreundejugend ist da anderer Meinung und bietet das Programm „Change and the City“ an. Das sind sechs Städtereisen nach Berlin, Hamburg, Dresden, Freiburg, Eberswalde und Görlitz, bei denen junge Menschen mit offenen Augen die Städte erkunden und dabei Visionäre und Querdenker kennenlernen. So zum Beispiel zwei ehemalige WG-Partner, die gemeinsam das Baumhaus gründeten: einen Treffpunkt für Menschen aller Art, die Visionen haben und ihre Nachbarschaft verändern wollen. Mit diesen Städtereisen erweitert die Naturfreundejugend die klassischen Reiseformate und nähert sich den Städten mal ganz anders.

Wer hat schon einmal mit dem Skateboard eine fremde Stadt erkundetoder sich auf die Suche nach Graffitis begeben, um mehr über die aktuellen Debatten in einer Stadt zu erfahren? Schon nach der ersten Tour ist klar – es gibt viel mehr zu entdecken als die klassischen Touristenziele. Deshalb sehen die ersten Fotos der Naturfreundejugend-Städtereise auch ganz anders aus. Statt der kriegerischen Geschichte der Berliner Siegessäule kennen die Mitreisenden nun die Geschichte eines ehemals besetzten Gebäudekomplexes, aus dem ein internationales Kulturzentrum mit Solaranlage und Open-Air-Bühne wurde. Oder die Diskussion auf dem begrünten Dach zum Thema gelebte Vielfalt.

„Ich hätte nicht gedacht, wie viel Konstrukt hinter Projekten steckt, die auf den ersten Blick so unprofessionell zusammengewürfelt wirken“, erzählt Ricarda, Teilnehmerin der ersten Tour nach Berlin. „Ich will jetzt auch Dächer begrünen, sobald es irgendwie geht.“ Wer Lust hat, als Pionier neue Formate des Städtereisens zu testen und mitzugestalten, meldet sich einfach bei der Naturfreundejugend. Am Ende des Jahres will die Naturfreundejugend zudem ein Handbuch veröffentlichen, mit dem jeder eine alternative Städtereise gestalten kann.