Ein Beschluss des 31. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands
Die NaturFreunde Deutschlands fordern von der Bundesregierung und der EU eine Abrüstungs- und Entspannungspolitik. Sicherheit ergibt sich nicht aus Abschreckung und Aufrüstung. Nächstes Jahr ist es 40 Jahre her, dass der damalige schwedische Ministerpräsident Olof Palme im Auftrag der Vereinten Nationen den Bericht „Gemeinsame Sicherheit“ vorgelegt hat. Sein Kernsatz hieß: „Sicherheit ist nicht mehr gegen den Gegner, sondern nur noch mit dem Gegner möglich.“
Diese Einsicht ist heute wichtiger denn je, sowohl weil die Rüstungsausgaben maßlos steigen, neue autonome Waffensysteme eingesetzt werden, die die Schwelle des Gewalteinsatzes senken, und neue und noch schnellere Atomwaffen stationiert werden, als auch neue globale Bedrohungen wie die Klimakrise oder die Verknappung von wichtigen Rohstoffen die Welt bedrohen.
Notwendig sind Abrüsten statt Aufrüstung, eine Fortsetzung und Vertiefung der weltweiten Rüstungskontrolle, der Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag, ein Stopp der Rüstungsexporte und eine Politik der Gemeinsamen Sicherheit. Wir kritisieren die neue Hochrüstung, die Aufkündigung des INF-Vertrages und die Gefährdung der Rüstungskontrolle. Sie sind unvereinbar mit einer Friedens- und Entspannungspolitik für unsere Welt, die auf Gegenseitigkeit angewiesen ist, um die Erde nicht zu vernichten.
Auch unser Land steht an einer Weichenstellung, denn in Europa droht eine Rückkehr in eine neue, auch atomare Aufrüstung. Europa muss ein Friedensprojekt sein. Die derzeitige Militarisierung und Gestaltung der EU als Großmacht müssen gestoppt werden.
In einer Welt, die am Rande des Friedens steht, muss die EU in Klimaschutz und soziale Sicherheit investieren und dort zur Vorreiter*in werden. Die Sicherheitspolitik der EU darf nicht von der NATO bestimmt werden. Deshalb:
- Militärische Aufrüstung stoppen, Spannungen abbauen, Vertrauen aufbauen, eine ökologisch verträgliche Entwicklung und mehr soziale Gerechtigkeit schaffen, Entspannungspolitik auch mit Russland und China vorantreiben.
- Zudem fordern wir, Rüstungsexporte zu verbieten.
Verabschiedet vom 31. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands, der vom 8.–10. Oktober 2021 in Falkensee bei Berlin tagte.