Zum 120. Geburtstag von Georg Elser – Online-Diskussion am 26. Januar

Eine NaturFreunde-Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe Treffpunkt i

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Am 9. April 1945 wurde Georg Elser im Konzentrationslager Dachau ermordet. Georg Elser war Kommunist und NaturFreund. Als überzeugter Antifaschist und Antimilitarist wollte er den Krieg verhindern und plante ein Attentat auf Adolf Hitler und die Führungsriege der NSDAP.

Auch nach 1933 verweigerte er den Hitlergruß und soll nach Augenzeugenberichten den Raum verlassen haben, wenn Reden von Hitler im Rundfunk übertragen wurden.

Als viele noch dem Werben der Nazis nachliefen, erkannte Georg Elser bereits die Folgen der Nazi-Herrschaft und war überzeugt, dass die Nazis Deutschland in den Krieg führen würden. Nach seiner Verhaftung im Jahr 1939 durch die Nazis führte er in den Gestapo-Verhören aus: „Die von mir angestellten Betrachtungen zeitigten das Ergebnis, dass die Verhältnisse in Deutschland nur durch eine Beseitigung der augenblicklichen Führung geändert werden könnten. Unter der Führung verstand ich die ‚Obersten‘, ich meine damit Hitler, Göring und Goebbels. Durch meine Überlegungen kam ich zu der Überzeugung, dass durch die Beseitigung dieser 3 Männer andere Männer an die Regierung kommen, die an das Ausland keine untragbaren Forderungen stellen, die kein fremdes Land einbeziehen wollen und die für eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse der Arbeiterschaft Sorge tragen werden.“

26. Januar 2023, 19 Ihr
Anmeldung unter:
www.naturfreunde.de/termin/elser

Georg Elser kommt aus einem Arbeiter*innenhaushalt. Er war überzeugter Antimilitarist und Antifaschist. Zwar sind aufgrund der faschistischen Tyrannei keine Unterlagen der NaturFreunde Konstanz überliefert, die einen schriftlichen Beweis für die Mitgliedschaft von Georg Elser bei den NaturFreunden Konstanz nachweisen. Aussagen von Weggefährt*innen zeugen von seiner politischen Gesinnung und zeigen, dass er bei den NaturFreunden mitgewandert ist. Elser war Mitglied im Rotfrontkämpferbund und der KPD verbunden.

Georg Elser war eine beeindruckende Persönlichkeit. Bis zum Schluss blieb er standhaft und gab in den Folterkellern der Gestapo keinerlei Hinweise auf Genoss*innen und Gegner*innen der Faschisten. Die Verhörprotokolle zeigen, dass er mit einem beeindruckenden Mut keinen Menschen, mit dem er im Laufe seines Lebens in Berührung kam, diskreditierte oder als Gegner*in der Nazis verriet. Seine Hauptaussage gegenüber der Gestapo war, „daran kann ich mich nicht mehr erinnern“.

Georg Elser wollte mit einem Attentat auf Adolf Hitler und die Nazi-Führung die Entwicklung Deutschlands verändern. Diese verließen die Veranstaltung der „Alten Kämpfer“ im Münchner Bürgerbräukeller früher als geplant, um wegen des starken Nebels den Nachtzug zurück nach Berlin zu nehmen. Die Bombe, die der Schreiner Georg Elser von der Schwäbischen Alb unter größter Anstrengung gebaut und hinter der Rednerbühne platziert hatte, explodierte zwar plangemäß, aber eben 13 Minuten zu spät.

Nach seiner Verhaftung wurde er der Gestapo ausgeliefert. Er kam in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau, wo er am 9. April 1945 auf persönlichen Befehl Hitlers erschossen wurde.

Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe Treffpunkt i.