Mehr Bildung für ein Leben in Würde

Warum die NaturFreunde Berlin Basisgruppen in Honduras fördern

Menschen protestieren gegen den Bau von Wasserkraftwerken
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Honduras liegt in Zentralamerika nördlich von Nicaragua und gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas. Nach einem Putsch im Jahr 2009 begann dort im großen Stil der Ausverkauf natürlicher Ressourcen. Allerdings führte diese Politik nicht etwa aus der Armut. Ganz im Gegenteil verschärften sich dadurch die Lebensbedingungen der traditionell benachteiligten ländlichen und indigenen Bevölkerung. Denn nun verwehrten Konzerne, die illegal vergebene Bergbau- und Wasserkraftkonzessionen an Land und Flüssen erhalten hatten, den Menschen auch noch den Zugang zum Wasser oder zum Wald.

Dagegen engagiert sich die honduranische Organisation FundAmbiente, die auch Mitglied der NaturFreunde Internationale (NFI) ist und über die NaturFreunde Berlin von einem durch das deutsche Entwicklungsministerium teilfinanzierten Projekt unterstützt wird. FundAmbiente unterstützt ländliche Gemeinden in Honduras beim Schutz ihrer natürlichen Güter und bildet dabei kommunale Basisgruppen zu den Themen Bürger* innenbeteiligung und Menschenrechte aus.

„Es ist wichtig, dass sich die Bewohner*innen in von Konzessionierung betroffenen Gemeinden organisieren, ihre Rechte kennen und diese einfordern“, weiß Martín Fernández. Er setzt sich als Anwalt bei FundAmbiente für die Durchsetzung der Rechte von ländlichen Gemeinden ein. So soll den Kommunen der Zugang zu ihren natürlichen Ressourcen gesichert werden.

Viel Hoffnung setzte die ländliche Bevölkerung auf den Regierungswechsel in diesem Januar. Dabei löste eine links gerichtete Regierung die bisher regierende konservative Nationale Partei ab und Xiomara Castro wurde zur ersten weiblichen Regierungschefin in der Geschichte Honduras. Ihr ambitioniertes Regierungsprogramm setzt auf eine sozial gerechte Politik, doch die Widerstände sind groß. Denn eine ungute Gemengelage aus wirtschaftlichen Interessen, Korruption und dem Drogenhandel hat kein Interesse an dieser neuen Politik.

Die Abwanderung der Jugend stoppen

Deshalb wollen insbesondere junge Honduraner* innen weiterhin das Land verlassen mit Ziel USA. Sie sehen einfach keine Perspektiven in Honduras. FundAmbiente versucht die Abwanderung der jungen Generation, immerhin der Zukunft des Landes, zu stoppen und konzentriert sich bei ihrer Bildungsarbeit auf die Jugend in den ländlichen Regionen. Und es gibt Erfolge, zum Beispiel die Gründung eines gemeindeübergreifenden Jugendnetzwerkes. Bei Exkursionen lernten mehr als 60 Jugendliche ihre unmittelbare Umgebung besser kennen und damit auch die Bedeutung des freien Zugangs zu natürlichen Ressourcen für ein Leben in Würde. Mit dem Effekt, dass sich die jungen Menschen in Zukunft für den Erhalt der Natur und auch ihrer Zugangsrechte engagieren wollen. Mit einer Spende kannst du den Eigenanteil dieses Projektes finanzieren und so mithelfen, dass sich Gemeinden in Honduras für den Schutz ihrer natürlicher Ressourcen engagieren.