Kann mein Frühstücksbrötchen die Feldlerchen schützen?

Oder Pestizide im Getreidefeld

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Der Einsatz von Pestiziden, also von chemischen Pflanzenschutzmitteln, ist gängige Praxis in der konventionellen Landwirtschaft. Das betrifft nicht nur Obst und Gemüse sondern natürlich auch Getreide. Der Einsatz von Herbiziden (Mittel gegen Ackerwildkräuter), Fungiziden (Mittel gegen Pilze) und Insektiziden (Mittel gegen Insekten) soll die Pflanzen vor Krankheiten, Schädlingsbefall und Unkraut schützen. Nur so können große Flächen sehr dicht bepflanzt und eine kurze Fruchtfolge ermöglicht werden. 

Auf den ersten Blick erleichtern Pestizide die Bewirtschaftung der Felder, vor allem machen sie den Ackerbau kostengünstiger für die landwirtschaftlichen Betriebe. Und so wird seitens der Befürworter gern mit günstigen Lebensmitteln für alle argumentiert. Die Schattenseite zeigt, dass diese vermeintlich billigen Lebensmittel vielfältige gesundheitliche und ökologische Schäden verursachen, deren Kosten die Allgemeinheit tragen muss. Dazu zählen vor allem verunreinigtes Trinkwasser und ein dramatischer Rückgang der biologischen Vielfalt.

Durch den Einsatz von Pestiziden verschwinden Insekten und andere Kleintiere von den Feldern. Dadurch finden auch die Vögel, die ihr Futter auf diesen Feldern suchen, weniger Nahrung, um ihren Nachwuchs füttern. Das führt zu einer Verringerung der Bestände. Davon betroffen sind zahlreiche Feldvögel wie Rebhühner, Gold- und Grauammern und auch die populäre Feldlerche, deren Bestand der zwischen 1990 und heute um 38 Prozent zurückgegangen ist.

Auch der dichte Anbau des Getreides, der erst durch den Einsatz von Mitteln gegen Pilzbefall (den Fungiziden) möglich wurde, ist schlecht für die Vögel: Sie finden buchstäblich keinen Platz mehr zwischen den Halmen.

Getreide und Getreideprodukte werden in Deutschland nur selten auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln kontrolliert. Das ist fatal, gelten doch Rückstände von Pestiziden als krebserregend und erbgutschädigend.

Als Verbraucher*in sollte man deshalb darauf achten, Getreideprodukte zu kaufen, die nicht mit Pestiziden behandelt wurden. Das ist bei zertifizierten Bio-Produkten der Fall. Das betrifft nicht nur unser täglich Brot sondern natürlich auch andere Getreideprodukte wie Mehl, Nudeln oder Kuchen.

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